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Ken Follett – „Sturz der Titanen“

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Es wird bereits als Jahrhundert-Saga von diversen Anbietern und auch Fans gefeiert: die Rede ist natürlich von Ken Folletts neuestem, literarischem Streich „Sturz der Titanen“. Doch hält das 1024 Seiten umfassende Werk wirklich, was es zu versprechen scheint? Eines vorweg: Die Erwartungen, die Ken Follett aufgrund seiner vorangegangenen Bücher „Die Säulen der Erde“, „“Die Pfeiler der Macht“ und „Die Nadel“ weckt sind verdammt hoch. Aber mit diesen auch die Ängste, denn wie er es schaffte seine Leserschaft oft auf ganzer Linie zu begeistern, schaffte er es auch immer wieder sie maßlos zu enttäuschen. Bestes Beispiel hierfür war „Die Kinder von Eden“, welches weder Kritiker noch Fans so recht überzeugen wollte.

Die Sage „Sturz der Titanen“

„Sturz der Titanen“ – Der Auftakt einer Trilogie „Sturz der Titanen“ soll ein Auftakt sein. Der erste Roman einer Trilogie, die ein ganzes Jahrhundert begleiten wird. Im Mittelpunkt von „Sturz der Titanen“ stehen drei Familien an unterschiedlichen Plätzen der Erde, die über Generationen hinweg die Höhen und Tiefen des 20. Jahrhunderts durchleben werden. Wir begleiten eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, eine englische Arbeiter-Adelsfamilie und zwei sehr unterschiedliche Brüder aus Russland. Grundsätzlich geht es in „Sturz der Titanen“ also um den drastischen Wandel des vergangenen Jahrhunderts und wir beginnen mit dem ersten Weltkrieg… alles Weitere kann sich der Leser vielleicht bereits denken.

Allerdings schafft es Ken Follett trotz der altbewährten Thematik des Krieges, der Friedenschließungen, der Änderung der Weltordnung und auch der ersten Gründungen des Völkerbunds mehr oder weniger individuell zu bleiben. Dabei sticht jedoch weniger der Inhalt der Geschichte ab, sondern viel mehr die Art und Weise, in der Follett diese erzählt. Dabei lässt er es sich natürlich nicht nehmen, die Wege der einzelnen Protagonisten des Buches immer wieder subtil zu überkreuzen. Natürlich darf auch die gewohnte Prise Leidenschaft, Schmerz, verbotenen Liebe und Hass nicht fehlen – stets vor dem strengen Hintergrund historischer Ereignisse. Diese mit den fiktiven Geschehnissen der Geschichte zu verknüpfen, gelingt Follett allerdings sehr gut. Man erwischt sich immer wieder selber dabei, wie man tatsächlich glauben will, dass es genau so passiert sein könnte. Ken Follett als Meister von Drama, Historie und Fiktion?

Ken Follett – „Sturz der Titanen“ – ein historischer Roman

Die in den Plot verstrickten, tatsächlich passierten Ereignisse des 20. Jahrhunderts hat Ken Follett dabei sehr genau übernommen. Hier muss man ihm also eindeutig eine sehr genaue und detailreiche Recherche zugute legen. Allerdings kommt einem als Leser, gerade inmitten des Geschehens und somit auf dem Höhepunkt des ersten Romans, das Gefühl dass der Autor die Geschehnisse in „Sturz der Titanen“ viel zu schnell, viel zu dramatisch und viel zu offensichtlich zu einem großen Supergau verknüpfen wollte. Denn diese verlieren sich teilweise schier ineinander. Hier oder da beschleicht einen also das Gefühl, dass Ken Follett mit „Sturz der Titanen“ die Erwartungen gar nicht nur erfüllen, sondern mehr als nur übertrumpfen wollte – und so etwas bis streckenweise maßlos übertreibt.

Etwas weniger Drama, Aktion und Spannung wäre an manchen Stellen zwar von Vorteil gewesen, was das Buch jedoch nicht gleich zu einem gesamten Flop macht. Alles in allem handelt es sich durchaus um ein Leseerlebnis, welches Ken Folletts Fans und Kritiker gewinnen oder sogar begeisterten sollte… jedenfalls solange diese sich ausgiebig mit den politischen Geschehnissen des 20. Jahrhunderts befassen wollen.


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